„Wohnungen der Familienheim in der Wiehre künftig unter sozialer Erhaltungssatzung“, so die Forderung einer soliden Mehrheit des Freiburger Gemeinderats (FDP, FL/FF, FW, JPG, SPD, UL) in einer Pressemitteilung vom 14.03.2018. Sie beauftragte das Stadtplanungsamt und das Amt für Projektsteuerung und Stadterneuerung mit der Prüfung der Anwendungsvoraussetzungen einer baulichen Erhaltungssatzung (§ 172 BauBG Abs. 1 Nr. 1) sowie eines Milieuschutzes (§ 172 BauBG Abs. 1 Nr. 2 ) im Genossenschaftsquartier zwischen den Wiehre-Bahnhöfen.
„Wiehre für alle“ hat die Wohnungspolitik der vergangenen rund 10 Jahre im Detail analysiert und kommt zu dem Schluss: Die Aufwertungsneigung ist ausgeprägt! Sie wird gekennzeichnet durch eine 33%ige Steigerung der durchschnittlichen Kaltmiete in neun Jahren, den Verlust von 43 Wohnungen im Bestand seit 2007 trotz extremen Bilanzwachstums, den vermehrten Bau von „Edelwohnungen“ (Badische Zeitung, 2011) – oft nach Abriss von bezahlbarem Altbestand – sowie eine gezielte Neumitglieder-Aufnahme im mittleren bis oberen Einkommensbereich.
Dargelegt wird zudem, dass nicht nur für die Häuserzeile Quäkerstr. 1-9, sondern für das gesamte Quartier mit über 300 Wohnungen mit Abriss oder teurer Vollmodernisierung zu rechnen ist. Beides würde die aktuellen Bewohner*innen aus ihrem Zuhause verdrängen, gewachsene Nachbarschaftsstrukturen, soziale Netze zerstören und dringend benötigten, bezahlbaren Wohnraum unwiederbringlich vernichten.
Lesetipps zum Dossier:
alles kurz zusammengefasst auf Seite 5 (Kompakt)
Kapitelzusammenfassungen auf den „gelben Zetteln“.
Chronik der Bewohner*innen-Initiative Wiehre für alle: Seite 30-31
Bei der Abschlußveranstaltung der Sommer Reihe des Kulturviertels zeigten Teresa Grebtschenko und Bernd Lafrenz eine Spitzen-Performance. Trotz hochsommerlichem Wetter war die Halle bis zum letzten Sitz gefüllt.
Inga Siebel, Moderation
Bernd Lafrenz, Schauspieler
Bernd Lafrenz, Schauspieler
Teresa Grebtschenko, Schlagzeug Performance
Teresa Grebtschenko, Schlagzeug Performance
´s Kulturviertel im Weingut Dilger am 14.07.2018
Wieder einmal ein wunderbarer Abend mit hochinteressanten Künstlern! Vielen Dank an alle unsere Gäste, die beteiligten Künstler*innen, die klasse Auftritte gezeigt haben, vielen Dank auch an alle, die mitgeholfen haben!
Mikako Suki und SchülerInnen
Inga Siebel, Moderation
Lee Ferguson, Schlagzeuger
Olaf Creutzburg, Schauspieler
´s Kulturviertel in der Galerie des Kommunalen Kino am 28.06.2018
Murat Coşkun Perkussionist, Komponist, Gründer und künstlerischer Leiter des weltweit bedeutendsten Festivals für Rahmentrommeln Tamburi
Mundi in Freiburg zeigte einen mitreissenden Percussion Auftritt vor begeistertem Publikum.
Badische Zeitung, 16.06.2018
Ausführliches Interview zum Kultursommer von Wiehre-für-alle
Das war ein wunderbarer Abend, der gezeigt hat, wieviel Unterstützung, Solidarität unsere Bewohner*innen Initiative erlebt und wieviel Geist, Freundschaft und Elan unser Viertel trägt. Vielen Dank an alle unsere Gäste, die beteiligten Künstler*innen, die eine super Show gezeigt haben an alle die da waren und an die, die mitgeholfen haben!
Inga Siebel, Moderation
Konstanze Ihle
Publikum Kulturviertel, Jess Jochimsen
Jess Jochimsen
Pause
Anita Bertolami
Anita Bertolami
Anita Bertolami
Freiburger Künstler gegen Gentrifizierung – Kultursommer Wiehre
Die Bewohner*innen-Initiative „Wiehre für alle“ feiert mit „´s Kulturviertel – ganz und gar Genossenschaft“ – eine Reihe von Benefiz – Kulturveranstaltungen.
Gemeinsam, solidarisch miteinander für bezahlbaren Wohnraum lautet die Devise!
Noch im Januar hieß es seitens der Vorstandschefin Frau Anja Dziolloß – ohne ein Gutachten erstellt zu haben: „Sicher sei bisher, dass das Gebäude Quäkerstraße 1-9 nicht sanierungsfähig sei, sagt Dziolloß. Der Bau bestehe aus sehr schlechten Nachkriegsmaterialien, habe keine statischen Reserven, das heißt, die Mauern würden nicht mal ein Wärmeverbundsystem tragen, geschweige denn ein schwereres, gedämmtes Dach.“ (BZ 04.01.2018)
Es wurde nachgewiesen und von weiteren Experten bekräftigt:
Weder fordert die Bausubstanz – noch
legitimieren unüberwindbare Kosten für eine behutsame Sanierung –
ein Abrissvorhaben oder andere kostenintensive Maßnahmen [siehe Gutachten]!
Mehr Wohungen und soziale „Lösung“?
Das Schaubild verdeutlicht, dass die oft genannten 20% zusätzliche Wohnungen bedeuten würden, dass zukünftig lediglich ca. 8 Wohnungen (inklusive des Neubaus im Hof) neu entstünden. Abriss und Neuerrichtung des bestehenden Lebensraumes der Bewohner*innen alleine brächten also keinerlei Zuwachs. Dabei stehen derzeit in unserem Quartier mindestens 10 Wohnungen leer (und dies teils bereits seit Jahren). Ebenfalls oft erwähnt sind die 30% geförderter Wohnraum. Dieser entspräche ca. 15 Wohnungen. Der Bedarf liegt bei mindestens über 60%. Die Berechtigung auf eine geförderte Wohnung nach der Landeswohnraumförderung (1 Personenhaushalt Jahreseinkommensgrenze 48.450€. Quelle: Verwaltungsvorschrift des Wirtschaftsministeriums zum Förderprogramm Wohnungsbau Baden-Württemberg 2018 / 2019) besteht bei weitaus mehr Parteien in der betroffenen Häuserzeile.
Die zeitliche Befristung bedeutet, dass nach deren Ablauf letztendlich alle Wohnungen hochpreisiger wären!
Soziale Realität der Bewohner*innen
Die sozialen Realitäten der Bewohner*innenschaft, die wir mit der Sozialdatenerhebung [siehe hier] aufgezeigt haben, lassen nur eine Forderung zu: Den behutsamen Erhalt des Wohn- und Lebensraums!
Alles andere wäre in Anbetracht unserer Lebensrealitäten unangebracht.
Die Bewohner*innenschaft ist auf den Erhalt des günstigen Wohnraums angewiesen! „Neuerrichtung“ / Zerstörung von bestehendem bezahlbaren Wohnraum führt unweigerlich zu Gentrifizierung (Verdrängung der bestehenden Bewohner*innenschaft und das aktive Auseinanderreißen bestehender sozial gewachsener Nachbarschaften.)
Votum des Gestaltungsbeirats Freiburg
Bereits am 30.11.2018 hat der Gestaltungsbeirat der Stadt Freiburg ein klares Votum ausgesprochen:
„Das gesamte bestehende Ensemble ist stimmig. In fast jeder Stadt gibt es Orte, die etwas Besonderes ausmachen. Dieses Ensemble ist beispielgebend für die gesamte Stadt Freiburg.“
„Die Identität eines Quartiers wächst über Jahrzehnte und kann mit einem Abriss binnen kürzester Zeit zerstört werden. Die bestehenden Familienheim-Neubauten Quäkerstraße 2,4 sowie Grillparzerstraße lassen genau diese Identität vermissen. Sie dürfen nicht die Richtschnur für das sein, was auf der gegenüberliegenden Seite (Quäkerstr. 1,3,5,7,9) passiert.“
Prüfung auf Milieuschutz (Erhaltungssatzung §172 BauGB)
Am 20.03.2018 hat eine Mehrheit des Gemeinderates der Stadt durch die Fraktionen und Fraktionsgemeinschaften Freiburg Lebenswert / Für Freiburg, FDP, Freie Wähler, JPG, SPD und Unabhängige Listen interfraktionell eine Prüfung auf Erhaltungssatzung nach BauGB §172 auf den Weg gebracht! Die Fraktionen und Fraktionsgemeinschaften beweisen hiermit, dass Politik jenseits von Parteigrenzen – vielmehr gemeinsam und nah an den Bedürfnissen der Menschen – stattfinden kann! (Siehe hier)
´s Kulturviertel – ganz und gar Genossenschaft – das zweite Fest
Das zweite Nachbarschaftsfest mit Kultur, Kunst und Begegnung fand in der Reihe „´s Kulturviertel – ganz und gar Genossenschaft“ am 14.04.2018 statt!
„Ein wahnsinns tolles Programm! – von herzlichem Lachen zu Tränen der Rührung“ – sagte eine Bewohner*in am Ende des Nachmittages. Von Gesang über Geschichten aus dem Quartier bis zu Bach auf der Geige und phantastischer Performancekunst war alles dabei! Mit Kaffee und Kuchen aus der Nachbarschaft würde der Nachmittag versüßt.
Wir danken den „Kreischsegen“, Schiva Grings, Katharina Scharlowski, Mikako Suki und dem wunderbaren jungem Geigentrio aus der Nachbarschaft für ihre solidarische Benefizdarbietung!
Gemeinsam für den Erhalt von bezahlbarem Wohnraum!
In dem Artikel der Badischen Zeitung zur Aktion fehlt die Info, dass in der Gemeinderatssitzung am 07.05.2019 die soziale und die bauliche Erhaltungssatzung für den Osten des Quartiers zum Beschluß vorliegen. Artikel Badische Zeitung vom Sa, 27.04.2019.
Badische Zeitung, Artikel nach der Gemeinderatssitzung vom Di, 27.11.2018
Bemerkenswert, dass die Badische Zeitung in ihrem Artikel zur Gemeinderatssitzung am 27.11.2018 (in der der Erhalt der sozialen Struktur des Quartiers zwischen den Wiehre-Bahnhöfen einstimmig gefordert wurde) den Vorstand und Aufsichtsrat der Familienheim e.G. als „Investoren“ bezeichnet:
SPD, UL, Freiburg Lebenswert, JPG, FDP und Freie-Wähler … FÜR – Grüne und CDU GEGEN den Erhalt. Über 16 Tausend Unterschriften für den Erhalt der Familienheim Wohnungen in der Wiehre
RDL 15.03.2018
Gentrifizierungsfreunde schliessen Reihen gegen Quäkerquartier Mieter*innenGrüne: Wir wollen Freiburg teurer!
Regiotrends 14.03.2018
„Wohnungen der Familienheim in Freiburg-Wiehre sollen künftig unter sozialer Erhaltungssatzung stehen“